Lisa Mark

Wie klingt das Plätschern des Regens auf einem Metallgeländer? Lisa Mark sucht in ihrem Kunstschaffen nach den subtilen Eindrücken, die zusammen das grosse Ganze ihrer Umgebung formen.

OFF FENCE, 2024, Audioinstallation
Lisa Mark, *1996, lebt und arbeitet in Bern

Foto: ©Daniela Derungs
Ausstellung Fusiugnomias

Dazu übt sie eine bestimmte Art, die Welt wahrzunehmen. Sie reduziert den Fokus der visuellen Empfindung und weitet das Bewusstsein auf alle Sinne gleichermassen aus. Dadurch entschleunigt sich der Moment und Einzelheiten, die sonst unbemerkt geblieben wären, werden erfahrbar.

Sie isoliert, vergrössert und macht die Melodie der Einzelheiten erfahrbar, schenkt den Dingen Aufmerksamkeit und Wertschätzung, die oft übersehen werden oder im Gesamten verschwinden.

In Tersanus hat Lisa Mark Grundstücksgrenzen beobachtet und festgestellt, dass diese nicht körperlich getrennt sind, sondern erst im Gedankenkonstrukt all derer, die sie berücksichtigen, entstehen. In der Klanginstallation OFF FENCE, die in der Casa d'Angel ausgestellt ist, suggeriert sie die Existenz eines Elektrozauns, indem dessen Geräusch mit einem Tongerät imitiert.

Der Klang ist für Mark ein geeignetes Medium, ihre Erfahrungen, die sie oft in körperlosen Nuancen ihrer unmittelbaren Umgebung liegen, aufzugreifen und zu übersetzen. Wie ihre Beobachtungen hat auch der Klang oft keinen unmittelbar erkennbaren, körperlichen Ursprung.

In der Installation THE TOUCH OF YOUR HAND nimmt Mark die Geräusche im Inneren eines Metallhandlaufs auf, die bei der Berührung entstehen, und gibt sie verstärkt wieder - eine poetische Hommage an die Intimität und Anonymität dieser Begegnung.

Autor: Marco Coray

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